STOP FUNDING HATE SCORE ©: Ein Jahresrückblick, der es in sich hat
«Wir haben seit mehr als einem Jahr nach und nach ca. 200'000 Seiten analysiert und diese nach folgenden Kriterien, nicht nur betreffend Inhalte, sondern auch betreffend Agenden des jeweiligen Seitenbetreibers unterteilt:
- Extremismus (links oder rechts)
- Diskriminierung (sex. Orientierung, Herkunft, Geschlecht, Religion etc.)
- Pseudo-Wissenschaften
- Verschwörungstheorien
- Fake-News und Desinformation
- Zugehörigkeit einer Organisation, die o.g. Punkte unterstützt/befürwortet
- etc.
Von den 200'000 Seiten haben wir ca. 180'000 als problematisch identifizieren können. Die meisten sind jedoch wieder offline, da es eine der Maschen ist, wie u.a. Betrüger rasch an Geld kommen, um ihre Organisationen zu refinanzieren. Die Liste, die wir laufend anpassen, können wir aus Gründen der Wahrung von Geschäftsgeheimnissen nicht aushändigen. Bekannte Seiten jedoch sind u.a.:
- Breitbart
- OANN One America News Network
- Hannity(com)
- Waynedupree
- Etc.
Diese Seiten untergraben nicht nur unsere Demokratie, indem sie bewusst Hass und/oder Desinformation verbreiten, sondern sie führen unter Beihilfe von bekannten Marktplätzen dazu, dass Qualitätsjournalismus verdrängt wird und damit Arbeitsplätze verloren gehen. In der Schweiz sind viele Kleinverleger gezwungen, zu schliessen, und die Grossen vermelden Werbeumsatzeinbussen nicht nur wegen Google & Facebook.
Unser Team hofft, vielleicht auf eine etwas naive Art, dass wir mit unserer Arbeit es schaffen, die Werbewirtschaft im D-A-CH Raum zu einem Umdenken zu verhelfen.»
Spannend ist aber, welche Akteure des Werbemarktes in der D-A-CH Region den Takt angegeben haben und welche Branchen besonders hervorstechen. Der #StopFundingHateNow Score für Dezember steht zum Download bereit.Bald werden wir das Jahres-Reporting veröffentlichen. Vorab schon dieser Auszug:
Top Branchen aus Österreich:
1. Finance
2. E-Commerce
3. Automobil
Top Branchen aus Deutschland:
1. Bekleidung
2. Tourismus & Gastronomie
3. Media
Top Branchen aus der Schweiz:
1. E-Commerce
2. Lotterie & Casinos
3. Telekom
NB: Vom Staat subventionierte Branchen befinden sich auf Platz 4: Tourismus und auf Platz 8: Bildungseinrichtungen
Was ist unser Fazit nach vielen Monaten der Recherche-Arbeit? Ernüchterung!
Die Branche ist nicht bereit, programmatische Werbung sicherer zu machen. Man vertraut blind auf Tools, die schon zu Beginn versprachen, Hass-Seiten zu vermeiden. Für uns klingt das so, als bestünden gegenseitige Interessen, die eine Abkehr von diesen Tools (Ad-Tech Unternehmen) verhindern würden.
Machen wir ein Gedankenspiel:
Stellen Sie sich vor, Ihre Autowerkstatt baut in Ihrem Auto teure Bremsscheiben ein, die einen Unfall verhindern sollten. Nun stellt sich aus Recherchen und Unfallberichten heraus, dass diese Bremsscheiben Unfälle nicht verhindern, sondern sogar provozieren. Sie bauen die Bremsscheiben aus und lassen neue einsetzen; vom identen Hersteller, der jetzt das idente Versprechen abgibt. Und es stellt sich wiederum heraus, dass auch die neuen Bremsscheiben zu schweren Unfällen führen. Was würden Sie jetzt tun? Eben. Aber die Branche baut auch jetzt weiter Bremsscheiben des Herstellers ein, die unabhängige Organisationen getestet und beanstandet hatten. Das zeigt uns, dass die Branche keine Besserung der Situation anstrebt, sondern eine Optimierung der eigenen Interessen mit dem «Bremsscheiben Hersteller».
Wir werden trotz massiven Widerstandes (Beleidigungen und Diskreditierungen) unsere Arbeit weiterführen. 2022 ist ja noch jung und könnte die eine oder andere Überraschung parat haben.
Freundliche Grüsse
Euer #StopFundingHateNow Team